Abofalle „Premium Lotto Deutschland“ – was tun?

Einen großen Schreck erleben viele Bürgerinnen und Bürger derzeit in Deutschland. Im Briefkasten wartet eine satte Zahlungsaufforderung für ein Lotto-Abo namens „Premium Lotto Deutschland“. Viele Opfer erhalten auch einen Anruf, dass man dieses Produkt abgeschlossen habe und nun, nach einer unbemerkt abgelaufenen Testphase, das Lottoprodukt bezahlen muss. Stolze 79 Euro pro Monat scheint der Veranstalter zu verlangen. Was nun?

Drohungen mit Mahnungen & Vollstreckungsbescheiden

Die Briefe und Anrufe sind besonders einschüchternd. So wird, bei unterlassener Zahlung, mit Mahnungen, Inkasso und sogar Vollstreckungsbescheiden mit Pfändungen gedroht. Mit der gesamten Klaviatur gegen Zahlungsunwilligen soll der Ernst der Lage unterstrichen werden. Doch ist das überhaupt berechtigt?

Ohne schriftliche Bestätigung ist nie ein Spielvertrag zustande gekommen!

In den meisten Fällen nicht. Denn egal wie Sie dem angeblichen Lotto-Spielvertrag abgeschlossen haben: es ist immer eine schriftliche Bestätigung erforderlich. Dies berichtet unter anderem die Verbraucherzentrale mit Fokus auf einem ähnlichen Fall für getürkte Spielverträge von „EURO LOTTO ZENTRALE EURO JACKPOT 6/49“.

In dem uns bekannten Fall hat auch der Veranstalter von Premium Lotto Deutschland, die Sigma Digital Group S.R.L., nie eine schriftliche Bestätigung versendet. Damit ist kein rechtsgültiger Vertag abgeschlossen worden. Sie brauchen also der Zahlungsaufforderung nicht Folge zu leisten. Auch eine Kündigung oder ein Widerruf ist nicht notwendig, da wie beschrieben kein Vertrag existiert.

Anders ist es beispielsweise bei anderen „Lotto-Abofallen“ wie Faber Lotto. Der Anbieter arbeitet zwar mit kreativen Kundengewinnungs-Tricks, informiert seine Kunden aber schriftlich und fristgerecht. Wir empfehlen das Spielen von Lotto und Co. am Lottokiosk oder bei lizensieren Online-Lottoanbietern, da sie dort in der Regel am günstigsten und flexibler mitspielen.